Der Ökumenische Chor Lorsbach beim Jubiläumskonzert 2024 in der Kirche – Aufführung der "Petite Messe solennelle" von Gioachino Rossini mit Chor, Solisten, Klavier und Orgel.

Petite Messe solennelle

Am Sonntag, den 7. Juli 2024, führte der ökumenische Chor im Rahmen seines  100-jährigen Jubiläums Gioachino Rossinis „Petite Messe solennelle“ auf.  

Unterstützt wurde er von den Solisten: Felicia Brunner (Sopran), Katharina Weltzien (Alt), Sebastian Munsch (Tenor) und Erhard Brunner (Bass). Die Begleitung übernahmen Elisabeth Stoll am Klavier und Ernst-Wilhelm Schuchhardt am Harmonium. Rossinis  Fähigkeit, den Zuhörer zwischen opernhafter Leichtigkeit und sakraler Ernsthaftigkeit hin- und hergleiten zu lassen, berührte das Publikum. 

Heilige oder verdammte Musik

Der Friede kommt zu jedem Menschen – im Chor finden sich die Einzelnen in einem gemeinsamen Klang zusammen.

Ein Zitat aus dem Gloria von Rossini

Insgesamt 39 Opern hat Gioacchino Rossini, geboren am 29. Februar 1792, in seinem Leben geschrieben. Sein Opernschaffen lässt sich in drei Phasen einteilen:  von 1810 bis 1814 schrieb er für die Bühnen in Norditalien. Mit „Tancred“ wurde er 1813 in ganz Italien bekannt. 1815 erhielt er den Ruf nach Neapel, wo er Musikdirektor wurde. In dieser zweiten Phase gab er der italienischen Oper eine neue Qualität. Er verband Elemente der ernsten Oper (seria) mit der komischen Oper (buffa). Seine dritte Schaffensphase in Paris dauerte von 1825 bis 1829. Diese Phase endete abrupt mit der Oper „Wilhelm Teil“, dem Höhepunkt seines Bühnenschaffens.

Für die Einweihung der Privatkapelle des Grafen Michel-Frédéric Pillet-Will und seiner Frau Louise komponierte Rossini im Jahr 1863 eine Messe. Sie war für vier Solisten, Chor, zwei Klaviere und Harmonium gedacht und trug den Titel „Petite Messe solennelle“.

Am 14. März 1864 fand die erste Aufführung im kleinen Kreis vor geladenen Gästen statt. Bereits einen Tag später wurde das Werk im Théâtre Italien öffentlich präsentiert. Rossini veröffentlichte die Messe zu Lebzeiten nicht. Er wusste jedoch, dass nach seinem Tod noch viele unveröffentlichte Werke entdeckt würden. Deshalb instrumentierte er sie vorsorglich selbst für Orchester – auch auf Wunsch einiger Freunde.

Obwohl er diese Version schrieb, bevorzugte er die ursprüngliche Fassung. In seiner Partitur findet sich eine Notiz, in der er sich fragt, ob es sich um heilige oder eher vermaledeite Musik handle. Er selbst hatte jedoch entschieden, seine Gabe für freudvolle, heitere Musik in den Dienst Gottes zu stellen.


Wie in Rossinis „Petite Messe solennelle“ verbindet auch unser Chor Einzelstimmen und Gemeinschaft, Tradition und Innovation.