Konzert des ökumenischen Chors Lorsbach mit Solisten und Instrumentalensemble in der evangelischen Kirche Lorsbach, März 2024

Stabat Mater

Geistliche Abendmusik am Karfreitag 2024

Das Programm dieses Konzerts war geprägt vom mittelalterlichen Text des Stabat mater. Der Verfasser ist unbekannt, das Gedicht, das zwanzig Verse umfasst, wurde Papst Innozenz III., Johannes Bonaventura und auch Jacopone da Todi zugeschrieben. Es beschreibt, wie Maria, unter dem Kreuz stehend, das Leiden und Sterben ihres Sohnes miterlebt. Seit dem späten Mittelalter bis in die heutige Zeit wurde der Text von vielen Komponisten vertont, so von Desprez, Palestrina, Haydn, Schubert, Rossini, Liszt, Dvorak, Poulenc und vielen mehr. Für dieses Konzert wurden drei besondere Vertonungen herausgesucht.

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    Die Mitwirkenden

    under the direction of Ulrich Stoll

    Elisabeth StollSopran und Orgel
    Franziska de GildeAlt
    Peter SeebachVioline
    Maike KunstreichCello
    Bernhard BätzingViola
    Janne PelzVioline
    Johannes StückesKontrabass
    Ernst-Wilhelm SchuchhardtTruhenorgel
    Der Ökumenische Chor Lorsbach

    Programm

    Joseph Gabriel von Rheinberger
    1839 – 1901
    Stabat mater Op. 138
    für Chor & Orgel
    Johann Sebastian Bach
    1685 – 1750
    Tilge, Höchster, meine Sünden
    BWV1083
    Nach dem Stabat mater von Giovanni Battista Pergolesi
    für Soli, Streicher & Bc.
    Antonio Caldara
    1670 – 1736
    Stabat mater g-Moll
    für Soli, Chor, Orchester & Bc.

    J. G. von Rheinberger 1839  1901

    Rheinbergers Vorbilder waren Bach, Beethoven und Mendelssohn. Sein „Stabat mater” ist eine orgelbegleitete viersätzige Motette, später wurde eine Streicherbegleitung hinzugefügt. Der Lamentobass, eine absteigende Viertonmelodie, beginnt den ersten Satz. Das Intervall der Sexte benutzt er zum Ausdruck des Leidens, es kommt leitmotivartig immer wieder vor.

    J. S. Bach 1685 – 1750/G. B. Pergolesi 1710 – 1736

    Die Musik zur Kantate „Tilge, Höchster, meine Sünden” stammt nicht von J. S. Bach; sie wurde von dem mit 26 Jahren verstorbenen G. B. Pergolesi 1736 auf den Text des „Stabat mater” komponiert. Die Kombination von Stilelementen aus der Oper und Kirchenmusik, die Pergolesi im Stabat mater probierte, rief mancherlei Kritik hervor, was an der Beliebtheit des Stückes nichts änderte. Wie Bach mit diesem Stück bekannt wurde, ist nicht überliefert. Es hat ihn anscheinend stark beeindruckt, nur konnte er dieses katholisch geprägte Werk nicht im evangelischen Gottesdienst verwenden. Daher gab er einem Texter den Auftrag, den 51. Psalm nach der Vorlage des Stabat mater zu paraphrasieren.

    A. Caldara 1670 – 1736

    Antonio Caldara arbeitete als erfolgreicher Komponist von Opern und Instrumentalwerken in seiner Heimatstadt Venedig. Viele Reisen führten ihn nach Rom, Spanien, nach Wien, Prag und Salzburg. Sein Werk umfasst mehr als 80 Opern, 40 Oratorien, Messen, Kantaten, Serenaden und Sinfonien. In seinem Stabat mater fasst Caldara die zwanzig Strophen des Textes in 12 Abschnitte. Drei Chorfugen gliedern die Kantate: zu Beginn, im Zentrum und am Schluss.